Mundatmung: 10 Gründe, warum du sie Dir abgewöhnen solltest

Inhaltsverzeichnis

10 Gründe, warum Dir Mundatmung schadet und wie Du damit aufhörst

Wir atmen 20.000 bis 30.000-mal am Tag und das meist ganz automatisch ohne überhaupt darüber nachzudenken. Atmen können wir über den Mund oder über die Nase. Die Luft gelangt über beide Öffnungen in unsere Lunge. Jedoch ist nicht jede Öffnung gleich gesund für uns. Oft sind wir uns gar nicht bewusst worüber wir ein- und ausatmen.

Bist du ein Mundatmer oder Nasenatmer?

Viele von uns wissen gar nicht, welcher Typ sie sind und welche Auswirkungen es auf die Gesundheit hat.

Was ist Mundatmung?

Mundatmung ist das Atmen über den Mund statt über die Nase. Bei der Mundatmung atmest du die Luft über deinen offenen Mund in deine Lungen ein. Zack, eingeatmet! Und über den Mund atmest du auch wieder aus.

Häufige Anzeichen, dass Du durch den Mund atmest

Möglicherweise bemerkst du nicht, dass du durch den Mund atmest anstatt durch die Nase – erst recht nicht, wenn du schläfst. Anzeichen, dass du nachts ein Mundatmer bist:

  • Du schnarchst
  • Du hast einen trockenen Mund
  • Du leidest unter Mundgeruch
  • Dich plagt Heiserkeit
  • Du wachst müde und gereizt auf
  • Du bist chronisch müde
  • Du hast dunkle Ringe unter den Augen – Du hast Gehirnnebel.

10 Gründe, warum Dir Mundatmung schadet

Atmest du immer durch den Mund: tagsüber und nachts – wird es zum Problem und beeinflusst deine Gesundheit. Mundatmung hat nur einen Vorteil: wenn du krank bist und deine Nase verstopft ist, bekommst du darüber Luft. Das ist der einzige gute Grund durch den Mund zu atmen.

1. Atmest Du durch den Mund, kannst Du häufiger und schneller krank werden

Atmest du durch den Mund, wird die Luft nicht ausreichend aufgewärmt, angefeuchtet und gereinigt. Dadurch können die nachfolgenden Atemwege austrocknen und du bekommst leichter Atemwegsinfekte. Atmest du durch den Mund, kommt die Luft nicht in Kontakt mit deiner Nasenschleimhaut. Man nennt die Schleimhaut auch die „Frontlinie der Luftwege“. Sie reinigt, wärmt und feuchtet die eingeatmete Luft an und wehrt so Krankheitserreger ab.

Bei der Mundatmung wird nichts abgewehrt und dein Immunsystem wird dadurch geschwächt und du kannst schneller und häufiger krank werden.

2. Du hast das Gefühl, Dein Spiegelbild hat sich verändert? Das kann an der Mundatmung liegen

Die Zunge ist einer der stärksten Muskeln im Körper und darf aktiv sein. Beim Schlucken sollte sie sich kräftig an den Gaumen drücken. Dieser bekommt bzw. behält dadurch die Form eines umgedrehten U.

Atmen wir durch den Mund benutzen wir unsere Zungenmuskulatur nicht richtig. Die Zunge liegt dabei schlaff im Mund. Das beeinflusst das Wachstum deiner Kiefer. Wenn die Zunge schlaff ist, benutzen wir sie beim Schlucken zu wenig oder gar nicht. Der Gaumen verformt sich und bekommt die Form eines umgedrehten V.

Das lässt dein Gesicht schmaler werden und es sinkt nach unten ab. Die Gesichtskonturen verschwinden, das Kinn leider auch: hallo Doppelkinn.

Menschen, die durch den Mund atmen, haben oftmals:

  • lange, schmale Gesichter
  • Kieferfehlstellungen, generell kleinere Kiefer
  • einen hohen Gaumen
  • müde Augen
  • verformte Nase
  • kaum ausgeprägte Wangenknochen
  • der Mund steht offen
  • „Gummy smile“ (beim Lächeln ist viel Zahnfleisch sichtbar)
  • fliehendes Kinn, Doppelkinn
  • vorneigende Kopfhaltung

3. Mundatmung macht schiefe Zähne und schadet ihnen 

Die Mundatmung verformt den Gaumen vom umgedrehten U zum V. Die Zähne haben in der V-Stellung viel zu wenig Platz und schieben sich übereinander. Das Ergebnis: schiefe Zähne.

Mundatmung trocknet deinen Mund aus und macht ihn anfälliger für Krankheiten. Dein Zahnfleisch und deine Mundschleimhäute sind trocken. Deine natürlichen Mundbakterien verändern sich und schädliche Bakterien nehmen überhand. Zahnprobleme stellen sich ein. Dein Kariesrisiko erhöht sich und Dein Zahnfleisch ist anfälliger für Erkrankungen.

4. Dich plagt Mundgeruch? Wie Mundatmung Deine Mundhygiene beeinflusst

„Schatz, du stinkst!“, autsch – das mag niemand hören.

Atmest du durch den Mund, trocknet er aus. Ein trockener Mund erhöht das Risiko von Mundgeruch. 

Unser Speichel erledigt wichtige Aufgaben in unserem Mund: Er spült Bakterien aus und hält ihn sauber. Er ist wichtig, um Säure in unserem Mund zu neutralisieren und Gerüche zu reduzieren. Gibt es zu wenig Speichel, fängt es an zu stinken.

5. Dein Körper bekommt weniger Sauerstoff

Wusstest du, dass du rund 10-20 Prozent weniger Sauerstoff aufnimmst, wenn du durch den Mund atmest?

Der Grund dafür ist, dass dir das Gas Stickstoffmonoxid (NO) fehlt. Dieses wird nur bei der Nasenatmung in den Nasennebenhöhlen gebildet und in deinem Körper ausgeschüttet. Stickstoffmonoxid weitet die Blutgefäße. Damit wird deine Durchblutung verbessert und du hast mehr Sauerstoff im Blut. 

Atmest du durch den Mund: profitierst du leider nicht von diesem winzigen Molekül und kurbelst dessen Produktion nicht an.

6. Du fühlst Dich tagsüber öfter schlapp

Wenn du durch den Mund atmest, werden Sauerstoff und Kohlendioxid nicht optimal ausgetauscht – du nimmst weniger Sauerstoff auf. 

Das führt dazu du, dass du dich generell schlapp fühlst. Du schläfst schlechter. Es fällt dir schwer, dich zu konzentrieren und bei der Arbeit bist Du weniger produktiv. 

Die geringere Sauerstoffaufnahme kann zu erhöhten Entzündungswerten in deinem Körper führen, dies wieder zu… ach ein endloser Kreislauf bis hin zur chronischen Erschöpfung, auch „Fatigue“ genannt.

7. Du schläfst nachts schlecht? Vielleicht ist die Mundatmung schuld

Atmest du die ganze Nacht durch den Mund, kann es deinen Schlaf verschlechtern.
Durch die Mundatmung nimmst du weniger Lachgas und Kohlendioxid auf. Beide Gase wirken beruhigend und unterstützen deinen Tiefschlaf. Bekommst du weniger davon, wachst du morgens auf und fühlst dich: müde, schlapp und unausgeschlafen.

Zu intensives Atmen durch den Mund kann zu vielen Atemstörungen führen und deinen Schlaf nachts zusätzlich unterbrechen:

  • Schnarchen
  • Schlafapnoe
  • Schlafstörungen
  • nachtaktives Asthma (3-5 Uhr)
  • nächtlicher Toilettengang
  • morgendliche Erschöpfung
  • trockener Mund
  • Keuchen, Pfeifen, Husten, Atemnot oder eine verstopfte Nase am Morgen

8. Schnarchst Du? Das könnte an der Mundatmung liegen

Mundatmung führt dazu, dass du die Zunge falsch hältst. Wenn du beim Schlafen aus dem Mund atmest, gleitet deine Zunge zurück in den Rachen. Deine Muskeln der oberen Atemwege entspannen sich und erschlaffen. Deine Schleimhäute und Weichteile im Mund fangen an zu vibrieren und du erzeugst Geräusche: du schnarchst. 

Setzt du dann noch zusätzlich 10 Sekunden bis mehrere Minuten mit der Atmung aus, leidest du unter Schlafapnoe. 

Apnoen verringern den Sauerstoffgehalt im Blut. Gleichzeitig steigt die Kohlendioxidmenge an. Dieser Anstieg löst einen Atemimpuls aus und dein Körper weckt dich: Die Atmung setzt dadurch wieder ein. 

Dieser Atemimpuls aktiviert die Körperfunktionen, die Stressreaktionen auslösen und zu erhöhtem Blutdruck, Muskelanspannung und Herzschlag führen. 

Wenig Chance, dass du dich dabei erholst. 

Und nebenbei: Bei Schnarchern ist das Schlaganfallrisiko 2-mal höher.

9. Durch den Mund atmen, fördert Asthma und Allergien

Wenn wir durch die Nase atmen, filtern wir viele Allergene und Krankheitserreger wie Bakterien, Viren, Staub und Pollen. Wenn wir diese nicht über unsere Nase filtern, sondern über den Mund einatmen, dann gelangen all diese Krankheitserreger in unsere Lunge. Sie erhöhen und verschlimmern Allergien und Asthma.

10. Mundatmung stresst Dich

Wenn wir durch den Mund atmen, atmen wir schneller als gewöhnlich und flacher in den oberen Brustbereich. So atmen wir in der Regel, wenn wir Stress haben. Wenn du jedoch aus Gewohnheit immer durch den Mund atmest, denkt dein Körper die ganze Zeit, du bist gestresst. 

Mundatmung aktiviert dein sympathisches Nervensystem und damit den Modus: „Kampf oder Flucht“ (flight & fight). Das heißt: dein Körper stellt alle Mittel bereit, damit du in einer Gefahrensituation kämpfen oder flüchten kannst.  

Unser Körper ist nicht dafür gemacht diese Stressreaktion über Tage oder Wochen beizubehalten. Stress aktiviert Energie. Brauchst du diese Energie nicht – da du weder wegrennst noch kämpfst – wird die Energie nicht aufgelöst. Dadurch gerät dein Körper aus dem Gleichgewicht. 

Atmest du nun immer durch den Mund und bist dadurch ständig gestresst, kannst du chronische Krankheiten entwickeln.

Depressionen und Burn-out sind weitere Folgen von zu langem Stress, der nicht abgebaut wird. Angstzustände und Herzklopfen gehören auch dazu. 

Lass es erst gar nicht zu solchen Erkrankungen kommen: lerne durch die Nase zu atmen.

Diese  9 Dinge kannst Du tun, damit Du nicht mehr durch den Mund atmest

Ändere Deine Gewohnheiten:

   1. Du kannst üben, durch die Nase zu atmen

Gute Vorsätze allein helfen dir nicht beim Abgewöhnen der schädlichen Mundatmung. Du bemerkst im Laufe des Tages, dass du durch den Mund atmest? Schließe ihn und atme durch die Nase. Wenn du lernst, tagsüber durch die Nase zu atmen, wirst du es nachts beim Schlafen automatisch tun.

Alte Gewohnheiten abzulegen, kann herausfordernd sein. Da hilft nur regelmäßiges Üben. Ein Atemtherapeut, Atemcoach oder auch „Breathwork“ Trainer unterstützt dich dabei. Mit speziellen Übungsprogrammen trainierst du dir die gesunde Nasenatmung an.

  2. Bist Du ein Sportmuffel?

Runter von der Couch – rein in die Turnschuhe! Treibe regelmäßig Sport, um dein natürliches Atemmuster zu verändern.

Tägliches Spazierengehen oder eine Runde laufen erhöht deinen Bedarf an Sauerstoff. Dein Körper verlangt dann automatisch nach tiefen Atemzügen und wird ganz natürlich darauf reagieren und durch die Nase atmen.

Treibe regelmäßig Sport: diese einfache Veränderung kann dir helfen, mit geschlossenem Mund zu schlafen.

Eine andere Möglichkeit: übe Yoga oder Meditation. Das reduziert ebenso Stress und lässt dich auf deine Atmung konzentrieren.

Tipp: Restoratives Yoga soll das parasympathische Nervensystem (unseren Ruhe- oder Erholungsnerv) aktivieren und eine langsamere tiefe Atmung durch die Nase fördern.

3. Warum sich Schlafzimmer putzen lohnt

Putze regelmäßig dein Schlafzimmer und du reduzierst Allergene. Diese werden durch die Luft übertragen und landen in deinem Schlafzimmer. Schwupps, Nase verstopft und du atmest gezwungenermaßen durch den Mund.

Du möchtest noch weniger Allergene im Schlafzimmer? Dann regelmäßig Bettwäsche waschen, staubsaugen und Staub wischen. All das hilft die Menge der Allergene in deinem Schlafzimmer zu verringern.

Tipp: Verwende einen Staubsauger mit feinem Filter, wie einem Schwebstofffilter; auch HEPA-Filter.

Nutze Hilfsmittel gegen Mundatmung: 

4. Trage einen Kinnriemen

Du kannst einen Kinnriemen anlegen, um deinen Mund geschlossen zu halten.

Man legt den Kinnriemen in einer Schlaufe über den Kopf und unter das Kinn. Er wird gewöhnlich mit einem Klettverschluss befestigt. Am Anfang kann ein Kinnriemen unangenehm sein. Bleib dran! Mit der Zeit gewöhnst du dich daran.

Tipp: Kinnriemen findest du auch unter dem Suchbegriff: Schnarchband, Schnarchgurt, Kiefergurt

5. Ein Mundschutz kann helfen

Nein, ich rede nicht von FFP2! Diese Art Mundschutz legst vor dem Schlafen in den Mund ein. Er zwingt dich dazu, durch die Nase zu atmen und verhindert, dass du schnarchst.

Tipp: Jeder Mundschutz, der als Anti-Schnarch-Hilfe beworben wird, könnte helfen. Solche Geräte findest du in den meisten Apotheken, Drogerien oder Online.

6. Verwende einen Nasenspreizer

Vielleicht schläfst du mit offenem Mund, weil die Atemwege in deiner Nase blockiert oder zu eng sind? Das erschwert dir, durch die Nase zu atmen. 

Wenn das der Fall ist, kannst du ein Gerät tragen, das Nasenspreizer heißt. Du verwendest einen Nasenspreizer, um deine Nase offen zu halten. 

Für den Begriff Nasenspreizer gibt es einige Synonyme: Nasenklammer oder Nasendilatator. 

Doch egal wie man das Ding nennt, es dient immer dazu, deine Nasenlöcher sanft zu weiten und offenzuhalten, während du schläfst.

7. Spüle Deine Nase

Eine Nasenspülung kann Verstopfungen aus Deinen Nasengängen spülen. Ein Salzspray hilft Schwellungen zu reduzieren.

8. Verwende einen Luftbefeuchter

Stell dir einen Luftbefeuchter in die Wohnung – als Spa für deine Nase.

Trockene Luft reizt deine Nase. Trockene Nasenschleimhäute verhindern, dass du frei atmest. Ist die Luft hingegen feucht, fällt es dir auch mit dem Atmen leichter und der Mund bleibt zu.

Tipp: Wenn du magst, gib ätherische Öle hinzu. Eukalyptus, Rosmarin oder Minze helfen dir, besser zu atmen.

Wenn nichts mehr geht: Ab zum Arzt und lass Dich durchchecken:

9. Befrage Deinen Arzt

Du hast einiges ausprobiert, doch nichts hilft so richtig? Dann ab zum Arzt!. Schließlich möchtest du ja wissen, warum du überhaupt durch den Mund atmest. Oftmals ist die Lösung einfach.

Mach dir vor deinem Arztbesuch ein paar Notizen: schreib dir auf, wann dir die Mundatmung aufgefallen ist. Notiere auch alle anderen Anzeichen, die du bislang wahrgenommen hast und die wichtig sein könnten.

Puh, beim Lesen hast du vielleicht festgestellt, dass du ein Mundatmer bist? Hey, keine Sorge! Du kannst dir diese Atmung wieder abgewöhnen! Wenn du dich dabei ertappst, sei gnädig mit dir selbst. Du hast vermutlich dein Leben lang durch den Mund geatmet, das gewöhnt man sich nicht von heute auf morgen ab. Hab Geduld und bleib am Ball – du schaffst das.

Verändere deine Atmung, verändere dein Leben.

Hi, ich bin Marlene

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